Hallo zusammen
Mit unserem grossen Jahresprojekt Neubau Näh- und Handarbeitsschule konnten wir beginnen. Die Finanzierung ist zwar erst am entstehen. Aber wir konnten mit einer ersten Tranche von Fr. 5’000.- mit Vorbereitungsarbeiten beginnen.
Die neuen Gebäude werden auf dem nahe gelegenen Berg Towela zu stehen kommen.
Wir haben dort in der letzten Zeit nach und nach genug Land erworben um alle zukunftigen Projekte realisieren zu können. Dei ganze Flanke dieses Berges ist eingezont als neue Wohnzone von Utengule (Nachbardorf von Mpanga). Bereits sind etliche Häuser dort gebaut worden.
Wir planen, die ganzen Gebäude nach einem ökologischen System mit gepressten Erdbausteinen zu realisieren. Anstatt den gebräuchlichen gebrannten Erd-Backsteinen werden die Steine aus Erde mit 5% Zement gepresst und nicht gebrannt. Wir haben einen Betonmischer in Dar es Salaam gekauft und mit unserem Canter-Lastwagen hierher transportiert. Weiter haben wir auch eine Erdsiebmaschine entwickelt. Material, das heisst Erde und Sand haben wir mit unserem eben fertiggestellten Saurer herangeführt. Die von Dr. Peter ausgeborgte Maschine, die wir nach unseren Ideen noch etwas umgebaut haben, produziert alle Steine mit einheitlichen Massen und feiner Oberfläche. Die Steine werden dann ohne Zement verbaut und auch das Verputzen ist weitgehend überflüssig da die Oberfläche der Mauern sehr eben ist. Das System funktioniert fast wie Lego bauen. Wir sind daran, die Maschine zu optimieren um auch in den Ecken, bei den Fenstern und Türen plus bei der Verlegung von Elektroleitungen und Rohren ein gutes System zu haben. Der Testbetrieb lief bisher erfolgsversprechend.
Ziel ist eine Produktion von 500 bis 600 Steinen pro Tag mit 4 Leuten. Die Kosten der Steine wird sich auf ca. 300 TSh pro Stein belaufen (15 Rp. Pro Stein oder 90 SFr. pro Tag) wenn wir alles rechnen, Transport Erde, Sand, Zement und Löhne. Das ist zwar mehr als die gebrannten Steine, aber für den Bau sparen wir den Zement wieder ein der jetzt verbraucht wurde, dank den ebenmässigen Steinen ist eventuell kein oder nur minimaler Verputz nötig und das Bauen insgesammt, das heisst die Lohnkosten für das Bauen werden sicher halbiert.
Auf dem Feld vor der zukünftigen Schule haben wir einen Brunnen gegraben, vorübergehend mit einer Handpumpe, um festzustellen, ob auf dieser nahen Seite des Berges und in unserem Land das Grundwasser durchgehend und zur Genüge vorhanden ist. Nächstens will ich die ebenso gekaufte Solarpumpe installieren und durchgehend laufen lassen damit wir sehen, ob bis Ende Trockenzeit der Grundwasser-Spiegel stark absinkt. Bis anhin wurde das Grundwasser über ein normales Wasserloch geschöpft und ist so nie ausgetrocknet. Wir haben auch einen 5000 Liter Tankanhänger gebaut, alles aus schon vorhandenen Materialien. Damit können wir den Wasserbedarf während der Bauphase abdecken.
Als ersten Bau, sozusagen Testbau, will ich zwei Zimmer und ein WC an den bereits bestehenden Flugzeug-Hangar anbauen, diese Zimmer werden als Lager, Baubüro und als Wohnung für einen Wächter dienen.
Wir werden auch versuchen, mit der Stromgesellschaft ein Abkommen für die Zuführung von Strom zur Baustelle abzumachen. Es wird uns helfen, schon während der Bauzeit Strom zu haben.
Liebe Grüsse