Liebe Freunde und Gönner
Es sind schon wieder drei Monate vergangen, seit wir aus unserem Aufenthalt in der Schweiz zurück nach Tanzania gekommen sind. Wir sind voller Tatendrang und Enthusiasmus angereist und wollten so viele Projekte in Angriff nehmen. Es ist aber wieder einmal so, wie wir es in unserem Leben schon viele Male erlebt haben: Der Mensch denkt, doch Gott lenkt…
Margrit hat aus der Schweiz eine offenbar nicht ausgeheilte Stirnhöhlen-Vereiterung mitgenommen. Das hat sie leider wieder in die Depression zurückgeworfen. Wir kämpfen bis heute mit den Folgen und können deshalb gar nicht so arbeiten, wie wir uns das eigentlich vorgestellt haben.
Unsere Leute in Mpanga haben wir alle gesund und munter wieder angetroffen. Viele Arbeiten konnten unseren Angestellten weitergeführt werden, doch ein paar vor allem technische Schwierigkeiten, haben an einigen Orten Spuren hinterlassen. Insgesamt sind wir aber zufrieden mit der Arbeit die trotz unserer Abwesenheit gut weitergegangen ist.
Letzten Monat konnten wir das lang ersehnte von MIVA plus Gönner gesponserte neue Auto, einen Nissan Patrol, in Empfang nehmen. Es waren einige schwierige Hürden beim Import zu überwinden. Dank Bruno Mkoma und seinen vielen Bekannten und Verwandten an verschiedenen Regierungsstellen, konnten wir jedoch grössere Kosten vermeiden.
Auch der Container ist eingetroffen. Ein Kampf von einem Monat am Zoll war nötig, um die allzu vielen Import-Vorschriften zu bewältigen. Auch da hat Bruno kräftig mitgeholfen. Er war insgesamt mehr als einen Monat dafür in Dar es Salaam. Nun steht der Container im Zollfreilager. Die Strasse zu uns war nach der Regenzeit noch nicht passierbar, aber auch das Geld für die Bezahlung der Import- Steuern haben wir noch nicht beieinander.
Unsere beste Einnahmequelle, die beiden Mähdrescher, haben leider diese Saison mit unerwarteten technischen Problemen gestartet. Somit sind die erwarteten Einnahmen nicht eingegangen. Erst seit einer guten Woche ist eine Maschine erfolgreich im Einsatz. Wir hoffen, dass trotz der fortgeschrittenen Saison noch ein gutes Ergebnis erzielt werden kann. Bis dahin muss der Container wohl im Lager bleiben.
Die Abteilungen, welche uns Freude machen, sind das Spital, die Nähschule und auch der Kindergarten. Da läuft ziemlich alles wie es sein sollte, fast ganz ohne unser Eingreifen. Im Spital konnten wir eine gut ausgebildete Krankenschwester, welcher wir die Ausbildung ermöglicht haben, für zwei Jahre verpflichten. So sind wir den Forderungen der Regierung, nur diplomiertes Personal einzustellen, wieder ein bisschen nähergekommen. Im Kindergarten kommt neu, ein Kindergärtner mit einigen Jahren Berufserfahrung zum Einsatz. Es haben sich fast 40 neue Schüler angemeldet. Einige Anforderungen und Verbesserungen müssen wir jedoch an die Hand nehmen. Zum Beispiel einen zusätzlichen Klassenraum, damit die Klasse in jüngere und ältere Schüler aufgeteilt werden kann.
In unserem Betrieb ist die Wasserversorgung immer eine Herausforderung. Wir haben testweise eine sich selbst antreibende Fluss-Wasserpumpe gebaut. Der Prototyp hat funktioniert, ist aber noch nicht ganz ausgereift. Das Wasser ist die 500 Meter vom Fluss bis zu uns gekommen, der Druck hat dann aber einen Schaden verursacht. Wir arbeiten noch daran, es wird jedoch eine gute Sache werden.
Die Pumpe funktioniert mit wenig beweglichen Teilen und praktisch ohne Verschleiss. Eine zweite Pumpe mit kleineren Ausmassen ist im Bau für die Gartenbewässerung. Wir haben ja eigentlich alle guten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Landwirtschaft. Das Problem sind immer die unregelmässigen Regenfälle und Überschwemmungen. Mit einem Bewässerungs-System, das keine Kosten verursacht, kann eine grössere Ertrags-Sicherheit erreicht werden. So eine Pumpe kann für weniger als SFr. 1‘000.- gebaut werden. Jetzt ist wieder die elektrische Pumpe im Einsatz. Leider ist unser Wassertank, den wir vor 14 Jahren gebaut haben, zusammengebrochen. Die verwendeten Backsteine haben das Gewicht nicht mehr ausgehalten. Zum Glück wurde beim Einsturz niemand verletzt. Der Waschplatz für unser Personal ist bei diesem Tank. Wir werden nun eine betonierte Version bauen.
Unsere Werkstatt ist gut ausgelastet. Aber fast alle Arbeiten werden an unseren eigenen Maschinen und Traktoren verrichtet. So kommt auch da wenig Geld rein um Kosten und Löhne zu bezahlen. Zum Glück haben wir nun Strom vom Staat. Das gibt viel weniger Umstände und Lärm, auch die Kosten sind bedeutend niedriger.
Wir freuen uns, wenn wir vielleicht Anfang Juli den Container in Dar holen können. Das viele Werkzeug, aber auch die Saurer-Teile, Traktoren und Maschinen werden neuen Schwung in unsere Arbeit bringen. Wenn der Saurer neu aufgebaut werden kann, werden die anstehenden Bauarbeiten flotter vorangehen. Die Waschmaschine für das Spital wird eine grossen Entlastung bringen für die Spitalwäsche.
Diese Woche ist Bruno Mkoma einer Einladung in die Schweiz gefolgt. Er wird vier Wochen dort verbringen. Anfang September wird Micha Hediger zu uns übersiedeln. Er plant einen längeren Aufenthalt bei uns. Wir hoffen, es werden einige Jahre daraus werden. Es haben sich noch weitere jungen Leute bei uns angemeldet. Wir freuen uns auf eine Zusammenarbeit!
Zum Abschluss noch zwei Sprüche aus der Bibel:
Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet am Gebet. (Röm.12,12)
Liebe Grüsse aus Mpanga an alle unsere Freunde und Gönner daheim! Bruno mit Margrit und Mannschaft