Ende September sind Margrit und Bruno nach mehr als einem halben Jahr in der Schweiz wieder nach Mpanga, Tansania gereist. Die Reise erforderte viel Geduld und Vertrauen in Gott. In Dar es Salaam sprang nämlich ihr Auto nach einem Service mit Dieselfilterwechsel nicht mehr an, so war zunächst mal Warten angesagt. Als das Auto erfolgreich repariert war, konnte dann die Fahrt nach Morogoro aufgenommen, wo ein Stop über Nacht eingelegt worden ist und am Folgetag das Einwanderungsamt besucht wurde. Bruno Mkoma hat da ein Termin organisiert, sodass Margit und Bruno ohne grössere Verzögerung eine Aufenthaltsbewilligung für zwei Jahre erhalten haben und die Weiterfahrt wieder aufgenommen werden konnte.

Als letzter Stop vor Mpanga haben Margrit und Bruno in Mlimba im Internat die Schülerinnen aus Mpanga besucht. Das Wiedersehen war schön und löste sogar Freudetränen aus. Mit dem Versprechen, dass man sich am kommenden Wochenende Zu Hause wieder sehen wird, wurde die letzte Etappe aufgenommen. Bereits im Dorf – 500 Meter vor ihrem Zuhause – wurden sie singend und tanzend empfangen und nach Hauser eskortiert. Margrit und Bruno sichtlich bewegt, freuten sich sehr endlich wieder zu Hause zu sein.

Allgemeine Eindrücke

Bei Ihrer Ankunft stellten sie erfreut fest, dass sich die meisten Anlagen in gutem Zustand befanden. Ihre Abwesenheit von über sechs Monaten war dank des grossen Einsatzes der Leiterinnen und Leiter gut überbrückt worden.

Spital und Schule

Das Spital funktioniert weitgehend reibungslos, die Abläufe sind geordnet und es gibt kaum Beanstandungen. Auch an der Schule läuft der Betrieb insgesamt gut. Eine Herausforderung stellt jedoch das neue System der VETA-Zertifizierung dar, das Englisch als Unterrichtssprache vorschreibt. Für die Schülerinnen ist dies kaum umsetzbar und pädagogisch wenig sinnvoll. Derzeit wird nach einer praktikablen Lösung gesucht, leider kann aber aus diesem Grund dieses Jahr keine staatlich anerkannte Prüfung abgelegt werden.

Infrastruktur und Energieversorgung

Der Ausbau der Wasserversorgung steht weiterhin im Fokus. Zehn Zimmer mit vier WC und Duschen sind noch nicht an das Wassersystem angeschlossen. Im Garten wurde ein neuer Wasserturm errichtet, auf dem ein 5’000-Liter-Tank installiert werden soll. Zudem wird geplant, die Grundwasserbohrung im Tal zu vergrössern, damit die Schule auch bei Ausfällen des Wasserrads zuverlässig mit sauberem Wasser versorgt werden kann. Momentan muss das Wasser teilweise mit Anhänger zugeführt werden, was hohen Aufwand und zusätzliche Kosten verursacht.

Der Strom wird derzeit über die staatliche Gesellschaft bezogen. Um langfristig Kosten zu sparen, ist geplant das bestehende Solarsystem zu reaktivieren. Leider sind die ursprünglich installierten Bleibatterien unbrauchbar geworden. Es wird eine Anschaffung von langlebigeren Lithium-Batterien (10 kWh) geprüft.

Landwirtschaft, Werkstatt und Fahrzeuge

In der Werkstatt haben sich einige Arbeiten angestaut. Der häufigste Grund: fehlende finanzielle Mittel. Es wird nun Schritt für Schritt vorgegangen. Dringende Reparaturen werden priorisiert und sichern die entsprechenden Mittel. Besonders im Hinblick auf die bevorstehende Pflanzsaison sind Reparaturen an den Traktoren, der Scheibenegge und dem Mähdrescher notwendig. Auch der kleine Canter-Lastwagen sowie der Saurer 2DM benötigen umfangreiche Wartungsarbeiten.

Fischzucht und Landwirtschaft

In der Fischzucht besteht noch Verbesserungsbedarf. Nach einem guten Start kam es zu Problemen, unter anderem durch Ameisenbefall bei der Fliegenlarvenzucht, was den Futterkreislauf durcheinanderbrachte. Auch die Azolla-Zucht (Allgenfarn) stagnierte, was die Futterqualität beeinträchtigte. Mittlerweile konnte man einen engagierten jungen Mitarbeiter gewinnen, der sich tatkräftig um die Wiederherstellung des Systems kümmert.

Die Bananenplantage hat noch nicht die erhofften Erträge gebracht – vermutlich aufgrund nährstoffarmer Böden. Zudem steht die Fertigstellung der Zufahrtsstrasse noch aus, da sich die Reparatur des Baggers verzögert hat. Wir hoffen, die Arbeiten vor Beginn der Regenzeit im Dezember abschliessen zu können.

Unsere Teakholzplantagen entwickeln sich hingegen erfreulich. Nach anfänglichen Rückschlägen zeigen sich nun stabile Fortschritte, und wir sind zuversichtlich, bald dichte Bestände zu sehen. Wichtig bleibt der Schutz vor Buschfeuern, wofür die Feuerschutzstreifen sorgfältig gepflegt werden.

Tiere und Alltag

Rund ums Haus pflegt Margrit ihre vielen Tiere – Hasen, Hühner, Truthähne, Affen, Katzen, Schildkröten, Esel und einen Hund. Der Tierbestand sorgt stets für Betrieb, aber auch für Freude. Besonders erfolgreich verlief zuletzt das Ausbrüten grosser Hühnersorten und Truthähne im eigenen Brutkasten. Leider kam es kürzlich zu einem traurigen Zwischenfall: Ameisen griffen in der Nacht die jungen Küken an, und trotz schneller Reaktion konnten nicht alle gerettet werden. Solche Momente erinnern daran, wie herausfordernd das Leben in dieser Umgebung sein kann.

Ausblick

Es gibt also weiterhin viel zu tun. Es gilt nun die Aufgaben wieder Schritt für Schritt mit viel Geduld und Hoffnung anzugehen. Margrit und Bruno danken von Herzen, alle denen die dieses Projekt mit Gebeten, tatkräftiger Hilfe und finanziellen Beiträgen unterstützen. Ohne diese Hilde wäre ihre Arbeit in Mpanga erst gar nicht möglich.