Im Juli durften sich Margrit und Bruno über ganz besonderen Besuch freuen. Aus der Schweiz reiste ihr Sohn Stephan und ihre Enkelkinder Samira und Ruben an. Gemeinsam besuchten sie den Mikumi Nationalpark und fuhren weiter nach Mpanga. Der Besuch wurde neben allerlei Haustieren wie Hund, Katze und Affe auch von den Mitarbeitern und Schülern herzlich empfangen. Während ihres Aufenthaltes gab es viel zu entdecken. Sie lernten das Projekt, seine Bewohner und die Umgebung kennen. Es wurde in der Werkstatt gebastelt, mit den Schülern getanzt und gelacht, Ausflüge mit dem Boot und dem Motorrad unternommen, Obst und Gemüse aus dem Garten probiert und natürlich viel Zeit mit der Familie verbracht.

Beeindruckend waren die Ausflüge, bei denen zwei elektrische Dreiräder verteilt wurden. Priska hat durch Diabetes einen Arm und ein Bein verloren. Das zweite wurde Elisabeth übergeben, sie hat durch Kinderlehmung ein Bein verloren. Durch dieses Gefährt erlangen die beiden Frauen eine gewisse Unabhängigkeit. Ein weiterer Besuch galt einer Familie mit drei Cerebral gelähmten Kindern in Ngalimira. MUMAU unterstüt die Familie bei der Bewirtschaftung der Reisfelder und sind immer wieder von neuem beeindruckt, wie es die Eltern unter diesen Umstängen schaffen, ihre Familie zu versorgen.

Ein weiterer Ausflug führte zu einem Auftritt des Chors unserer Nähschule. Regelmässig fahren die jungen Frauen mit der Gesangslehrerin und der Schulleiterin Blasia zu Gottesdiensten, Märkten oder anderen Gelegenheiten, um für die Schule zu werben. Mit Autos und Motorrädern sind die Schülerinnen in der Region unterwegs. Demnächst erwarten wir in Mpanga einen Schulbus mit 40 Sitzplätzen. Nicht nur, weil solche Ausflüge dann leichter fallen, sondern auch, weil es ab einer bestimmten Schulgrösse vorgeschrieben ist. Ausserdem müssen wir dringend die 500 m lange Strasse den Berg hinauf zur Nähschule ausbauen. In der Regenzeit reisst der Dauerregen regelrechte Gräben in die sandige Strasse, der Transport zur Schule wird sehr mühsam bzw. kaum möglich, daher ist die Befestigung mit Verbundsteinen sehr dringend.

Aktuell ist ein neuer 2000 Litern Wassertank  im Bau. Dieser ist nötig um den Gemüsegarten und Umgebung zu bewässern, auch der Hauswirtschaftsbetrieb und die Schülerinen selber nutzen von diesem System. Gesamthaft hat es für den ganzen Betrieb drei Wassertänke.

Ein grosser Erfolg ist, dass wir nun offiziell als Schule vom Staat anerkannt sind. So können unsere Schülerinnen nach erfolgreichem Abschluss ein anerkanntes Zertifikat in den Bereichen Nähen und Computer erhalten. Zusätzlich werden die Mädchen in Hauswirtschaft und Rechnen unterrichtet. Unser Ziel ist es nach wie vor, dass die jungen Frauen nach der Ausbildung in ihre Dörfer zurückkehren und ihr Leben selbstständig gestalten können.

Vor 4 Jahren haben wir mit der Fischzucht begonnen. Gerade zur Zeit von Corona hätten wir die ersten Fische verkaufen können. Der Verkauf der Catfish war für den Export gedacht. Leider sind diese Abnehmer durch Corona weggefallen und im eigenen Land gab es keine Nachfrage nach schuppenlosen Fischen. Wir stellten einen Fischzüchter aus der Region ein und die Zucht auf die Fischsorte Tilapia um. Das sind afrikanische Buntbarsche, die hauptsächlich in Süsswasser leben. Bisher läuft das Geschäft gut, die Nachfrage nach diesem Fisch im Land ist gross.

Seit Anfang August war Bruno in der Schweiz und nutzte die Gelegenheit, im ersten Monat zwei grosse Container zu füllen. Nachher konnte er seinen Rücken in der Hirslanden operieren lassen. Gott sei dank ist alles gut verlaufen und Bruno ist bereits wieder unterwegs nach Tanzania.